Manche behaupten, dass es Bielefeld nicht gibt und jeder, der die Existenz dieser Stadt bestätigt, ist Teil einer Verschwörung. Andere wiederum behaupten, dass Kabel den Klang von Lautprechern so gut wie nicht beeinflussen und jemand, der das erfahren hat auf seine persönliche Psychoakustik reingefallen ist.
Da ich selbst schon in Bielefeld war und somit eh Teil einer Verschwörung bin, habe ich auch kein Problem über die klanglichen Erfahrungen mit Lautsprecherkabeln zu berichten.
Wie so vieles von meinem Tun, ging auch diese Geschichte mit einer Monitor#Eins los.
Mein Kunde wollte neben einer individuellen Bauform auch ein ganz bestimmtes Kabel.
Das sogenannte SC-Quadra Blue von der Firma Sommercable wurde durch Jürgen im Youtube-Kabeltest wärmstens empfohlen. Zugegebenermaßen war ich bisher nicht bereit so viel Geld für einen Meter Kabel auszugeben und war mit dem Elefant SPM425 des gleichen Herstellers bisher immer sehr zufrieden.
Bevor ich jedoch dieses Kabel und auf seine klanglichen Eigenschaften testen konnte, habe ich mit ihm kämpfen müssen.
Das Quadra Blue macht so gar keinen Spaß bei der Verarbeitung. Es ist stocksteif, sieht aus wie ein Gartenschlauch, die Ummantelung klebt förmlich am Boden und die Querschnitte passen zu keinem Stecker wirklich gut.
Aber es tut das, was es soll - den Verstärker mit dem Lautsprecher verbinden, und das vernünftig. Ohne hier zu tief in Hifi-Prosa zu verfallen, kann ich sagen, dass alle Details klarer werden und der Klang strukturierter und echter daher kommt.
Auf jeden Fall war es so gut, dass ich mir dieses Kabel selbst zulege. Nicht uletzt kann ich so üben für den Kunden ein angemessenes Produkt zu konfektionieren.
Es hat sich gezeigt, dass zwei Adern pro Kanal am besten sind. Leider passt aber nur eine Ader in einen Bananenstecker. Dieser muss wiederum so stabil sein, dass er sich nicht gleich verbiegt, wie das zum Besipiel die hübsch-teuren Stecker von Viablue tun.
Um die Optik und Handhabbarkeit zu verbessern kommt ein Geflechtschlauch um das Kabel. Jetzt fehlt nur noch ein gescheiter Splitter und da kommt das Holzhandwerk ins Spiel. Aus wunderschönen Resten von Palisander habe ich zweischalige Kästchen gebaut, welche die störrischen Adern unauffällig vereinzeln.
Ein solch hartes Holz lässt sich wunderbar polieren und das ergibt am Ende eine passend wertige Oberfläche.
Entsprechend verlötet und zusammengeschraubt, ergibt sich ein tolles Lautsprecherkabel, das hält, vernünftig aussieht und einfach gut elektrische Impulse leitet, um damit Musik im höchsten Maße genießen zu können.
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