Wenn Begeisterung die beste Form der Motivation darstellt, dann ist Hingabe der beste Weg ein Werk umzusetzen. Auch wenn es nur ein Prototyp ist, so haben Begeisterung und Hingabe den Bau der P-VOTT begleitet.
Beim Tüddelfest hatten wir mit Begeisterung die Miniatur-Version einer Altec A7 bzw. Voice Of The Theatre hören dürfen. Ausgeschrieben heißt dieser von Kay Spieker entwickelte Lautsprecher Petit Voice Of The Theature, kurz P-VOTT.
Kurz um haben wir ein kleines Entwicklungs-Team gegründet und wollen dieses Konzept einem breiteren Publikum zugänglich machen. Passende Chassis habe ich zügig bei Wolfgang bekommen und so ging es an den Bau der ersten Gehäuse für die Prototypen.
Sicherlich hätte man das Ganze auch schnell aus Plattenmaterial zusammensetzten können, aber ich bin, wie gesagt, mit Hingabe an die Sache gegangen.
Europäische Lärche sollte es sein. Wenn man das Splintholz geschickt mit verarbeitet ergeben sich so wunderschöne Strukturen.
Die Gehäuseseiten hatten schon etwas Skulpturen-artiges, das mir sehr gut gefiel.
Für einen richtigen Lautsprecher fehlen natürlich noch ein paar Teile und so ging es mit der Befestigung für den Tieftöner weiter.
Nicht ganz so trivial war das Einpassen der Fronten. Aber auch das ist geglückt, ganz zum Wohlbefinden von Günter alias Boxenfrosch und mir.
Zur Abstimmung des Bassreflexgehäuses ist ein Brett hinter der Öffnung platziert, welches in der Tiefe mittels Imbusschrauben justiert werden kann. Rückseitig wird dieses Brett über eine Strebe stabilisiert. Und da es hier um Bass geht, habe ich diesen einfach mal wie einen Bassbalken im Geigenbau gestaltet.
Die Öffnungen neben dem Tieftöner sind vorerst mit passenden Brettchen verschlossen und können später als Absorberkammern aufgeführt werden.
Zusammengebaut und verkabelt lässt sich ein wenig der Aufwand erkennen, welcher bereits in diesem Prototypen steckt.
Auch dem Hochtöner habe ich ein entsprechendes Gehäuse spendiert. Schließlich soll ja alles zueinander passen.
Bis auf die Hornwangen für den Tieftöner habe ich dann alles lackiert und soweit wie möglich zusammengebaut.
Ein extra Kapitel in Sachen Hingabe waren die Türen. Diese sollten nicht nur vernünftig aussehen, sondern im Wesentlichen zwei Funktionen erfüllen. Zum Einen finde ich es reizvoll einen Lautsprecher wie ein altes Röhrenradio öffnen zu könnnen bzw. die typische Lautsprecher-Optik zu verdecken, wenn man sie mal nicht sehen will. Zum Anderen sollen die Flügeltüren die Schallwandbreite vergrößern und so dem Lautsprecher mehr Wirkungsgrad verleihen. Das Anbringen solcher Flügel war in den frühen Tagen der Tonwiedergabe auch nicht unüblich. Was es tatsächlich bringen wird, werden erst die Messungen bei Oliver Martin, dem dritten im Bunde, zeigen.
Gehalten werden die Türen über sehr minimalistische Scharniere, die quasi verschwinden wenn die Flügel geöffnet sind.
Was noch fehlt, sind die Hornwangen vom Vierten im Bunde aus Österreich. Hermann Frnka hat wiedermal hervorragende Arbeit in Sachen CNC und Fromverleimung geleistet und analog zu den Hörnern für die Monitor#Eins die geschwungenen Teile gefertigt.
Dann war nur noch die Verkabelung zu erledigen. Und abermals hat sich die Hingabe eingeschlichen und zu sehr funktionellen Kästchen für die Frequenzweiche, sowie sehr ordentlichem Material geführt.
Schlussendlich durften sich die liebgewonnenen Protoypen im sogenannten Noise Floor einspielen. Selbst mit ein paar Watt haben sie brachiale Lautstärken im Keller erzeugt.
Im nächsten Schritt wird die P-VOTT akustisch vermessen. Hier wird sich zeigen, in wie weit sich die Abstimmung von Kay mit den aktuellen Gegebenheiten im Protoypen verträgt.
Allein der Bau mit dem wundervollen Holz und den ästhetischen Maßnahmen hat so viel Freude gemacht, dass ich jetzt schon sehr zufrieden bin. Hingabe zahlt sich eben aus.
danke für die Vorstellung dieses Projektes! mir juckt es in den Fingern!